TIROL - Fügen - Spieljochtouren

Tour: Spieljochtouren
Region: Tuxer Alpen
Charakter: Familien- / Wandertour
Dauer: 2 1/2 - 5 Stunden
Höhendifferenz: bis ca. 600 m im Auf- und Abstieg (Expertenroute+Kellerjoch)



Charakter: Alm-, Aussichts- und Schaustollentour Anreise: über Innsbruck oder Kufstein (A12) bis Jenbach - Abfahrt ins Zillertal bis Fügen, oder über Mittersill und Gerlospass - dann rechts bis Fügen Gehzeit: Familienroute: ca. 2 1/2 h Expertenroute: ca. 3 1/2 h mit Kellerjoch: ca. 5 h

Während der Fahrt mit der Spieljochbahn hinauf zur Bergstation auf fast 1.900 Metern hat man einen hervorragenden Blick hinunter nach Fügen und in das Zillertal. Fügen ist der größte Ort des vorderen Zillertales. Seine Bedeutung gewann der Ort ursprünglich durch den Bergbau. Auf der gegenüberliegenden Talseite beginnen bereits die Kitzbühler Alpen.

Der Wanderweg führt von der Bergstation Spieljoch über die Forststraße aufwärts zum Onkeljoch. Bereits nach kurzem Anstieg lohnt der Blick zurück. Man sieht zur anderen Seite des Inntales hinüber zum Achensee. Westlich davon beginnt das Karwendelgebirge, im Osten liegt das Rofangebirge, auch Brandenburger Alpen genannt.

Von der Bergstation Spieljoch eröffnet sich auch eine schöne Aussicht auf die für die nächsten Stunden geplante Wandertour. Die Route führt entweder um das Kellerjoch herum bis zur Kellerjochhütte, oder man besteigt zusätzlich den Kellerjochgipfel und steigt danach zur Hütte ab.

Der Weg bergauf zum Onkeljoch führt durch das bekannte Schigebiet von Fügen. Der Anstieg ist sanft und man kommt rasch voran. Die Winterregion Zillertal ist besonders bei Familien sehr beliebt. Einerseits gibt es gerade für Familien interessante Angebote und andererseits gibt es neben steilen Pisten auch viele Familienabfahrten.

Vom Onkeljoch aus geht es weiter auf der Familienroute. Interessant ist ein kleiner Weiher am Wegrand. In gebirgsbacharmen Gebieten sind Weiher sehr wichtig. Im Sommer haben solche Wasserstellen eine wichtige Bedeutung für die Tierwelt.

Nach kurzem Anstieg erreicht man einen Abzweig. Für nicht geübte Wanderer empfiehlt sich die Familienroute. Diese führt nicht um das Kellerjoch herum, sondern durch die beeindruckende Alpenlandschaft davor. Die Familienroute führt beim Abzweig links Richtung Gartalm. Geübte Bergsteiger nehmen die Expertenroute.

Die Expertenroute führt nun relativ flach den Wandersteig entlang. Rechts erreicht man bald den Abzweig zum Knappensteig, welcher zu einen Schaubergwerk führt. Unten im Tal sieht man die Kaunzalm.

Der Wanderweg führt weiter aufwärts durch ein Geröllfeld. Besonders im Sommer kann hier extreme Hitze herrschen. Die Steine heizen sich durch die Sonneneinstrahlung auf. Durch die Muldenlage wird die Wärme sehr gut gespeichert. Neben reichlichem Wasservorrat sind eine Kopfbedeckung sowie eine Sonnenbrille empfehlenswert.

Nach einem etwas steileren Wegstück gelangt man zu einem Felsübergang. Man quert nun auf die dem Inntal zugewandete Bergseite. Das Kellerjoch gehört zu den Tuxer Alpen. Erst hinter den Tuxer Alpen beginnen die Zillertaler Alpen.

Nach queren des Übergangs sieht man auf der gegenüberliegenden Bergseite das Karwendelgebirge. Markant ragen der Bettelwurf und die Lalidler Spitze empor. Unten im Tal sieht man Schwaz und dahinter Vomp. Der lange Taleinschnitt dahinter ist das Vomper Loch.

Der Weg führt nun durch steile Grashänge. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind hier erforderlich. Gute Bergschuhe sind ebenfalls sehr hilfreich, vor allem geben sie den Gelenken beim Knöchel guten Halt. Weiters gibt eine gute Sohle auch auf nassem oder steinigem Boden entsprechenden Halt.

Ein wichtiger Abzweig wird erreicht. Hier kann man entweder geradeaus weiter zur Kellerjochhütte gehen, oder man wählt den Aufstieg zum Kreuzjoch. Die Kellerjochhütte ist bereits zu sehen. Erfahrung auf einfachen Klettersteigen ist bei beiden Varianten erforderlich.

Auf dem Klettersteig zur Kellerjochkapelle geht es teilweise leicht ausgesetzt steil hinauf zum Gipfel. Nach starkem Regen, wenn der Boden nass und die Steine rutschig sind, ist dieser Weg nicht anzuraten. Der Aufstieg ist zudem nicht versichert.

Direkt auf dem Gipfel des Kellerjoches erreicht man die Kellerjochkapelle. Die Lage auf dem felsigen und spitzen Gipfel ist sehr beeindruckend. Die Kapelle lädt zu einer andächtigen Rast ein. Hier heroben lässt die Aussicht schnell den anstrengenden Aufstieg vergessen.

Die alte Holzkapelle auf dem Kreuzjoch ist künstlerisch interessant gestaltet.

Vom Gipfel hat man ein beeindruckendes Panorama. Bei gutem Wetter kann man bis in die Hohen Tauern zum Großglockner sehen. Die Tiroler Berge bieten aber in jedem Fall ein beeindruckendes Panorama. Im Westen des Achensees sieht man die ersten Ausläufer des Karwendel-gebirges. Im Hintergrund sind bereits die Bayerischen Alpen zu erkennen.

Die Bergkette des Kellerjochs ist natürlich vom Gipfel auch eindrucksvoll zu erkennen. Dahinter, unterhalb vom Achensee, liegt Jenbach. Rechts dahinter das Rofangebirge.

Die Gipfel des Karwendelgebirges sind vom Kreuzjoch besonders gut zu erkennen. Der höchste Gipfel ist die Birkkar-Spitze mit 2.749 m.

Blickt man in westlicher Richtung in das Inntal hinunter kann man bei guter Sicht Innsbruck deutlich erkennen. Der Hauptfluss von Tirol, der Inn, prägt das Tal.

Der Abstieg führt über die Westflanke des Kellerjochs hinunter zur Kellerjochhütte. Man geht durch die Tuxer Voralpen mit dem Inntal im Norden und den Zillertaler Alpen im Süden. Der Weg führt zunächst zwischen Grashängen abwärts.

Selbst hier in diesem steilen Gelände begegnet man immer wieder Schafherden. Erstaunlich, mit welch enormer Leichtigkeit diese Nutztiere durch die steilen Wiesen und den leichten Fels klettern. Man sollte vor allem Jungtieren nicht zu nahe kommen. Genau wie beim Menschen wacht die Mutter mit Argusaugen über ihr Junges.

Der teilweise über Felsen führende Klettersteig ist an leicht ausgesetzten Stellen mit Seilen versichert. Es empfiehlt sich genug Zeitreserven einzuplanen, da bei schönem Wetter doch einige Wanderer zum Kreuzjoch unterwegs sein können.

Das letzte Stück zur Kellerjochhütte ist wieder einfach zu begehen. Für Hungrige gibt es von Mitte Juni bis Anfang Oktober in der Hütte entsprechende Abhilfen. Es gibt auch die Möglichkeit auf der Hütte zu übernachten.

Die schwierigste Stelle der Expertenroute, die unterhalb vom Kellerjoch vorbeiführt, ist kurz vor der Kellerjochhütte. Es handelt sich dabei um eine versicherte schmale Stelle entlang eines Felsens. Bei rutschigen Verhältnissen sollten hier nur wirklich erfahrene Bergsteiger unterwegs sein.

Viele Routen führen von der Inntalseite, also vom Norden des Kellerjochs, zur Hütte hinauf. Sinnvoll ist in jedem Fall ein Eintrag im Hüttenbuch zum Schutz des Bergsteigers. Es ist damit ersichtlich, von welchem Ausgangs- und Zielpunkt ein Bergsteiger zu welchem Zeitpunkt eine Berghütte passiert hat.

Vor dem Abstieg noch ein Blick zurück zum Kellerjochgipfel: Die Kapelle ist weithin sichtbar. Dies liegt vor allem an dem schmalen Gipfel und dem steilen Anstieg von allen Seiten.

Kurz nach der Hütte gelangt man zu einem Abzweig. Ein Variantenweg führt auf den Kuhmesser (2.264). Die Expertenroute geht aber weiter hinunter Richtung Gartalm.

Der Weg führt nun stetig abwärts. Man befindet sich hier im südlichen Teil des Kellerjochs. In der alpinen Vegetationsstufe auf über 2.000 Meter wachsen keine Bäume mehr. Die Vegetation der verschiedenen Höhenlagen wird durch Temperatur und Niederschlagsmenge bestimmt. Im Süden sieht man die Zillertaler Alpen.

Durch Geröllhalden geht der Weg abwärts.

Die Steine dienen auch als Wegmarkierung. Bei Schneelage sollte man daran denken, dass die Wegmarkierungen nicht mehr sichtbar sein werden.

Auf dem Hochleger geht es über einen Wasserlauf weiter.

Kurz vor der Gartalm lädt eine Bank zu einer kurzen Rast ein. Im Hintergrund, auf der östlichen Seite des Zillertales, kann man die Kitzbühler Alpen erkennen.

Bei der Gartalm kreuzt die Expertenroute wieder die Familienroute. Ein möglicher Treffpunkt für Wandergruppen mit verschieden erfahrenen Bergsteigern. Es gibt von hier aus auch die Möglichkeit über Niederleger und das Finsingtal direkt nach Fügen abzusteigen.

Nach der Rast auf der Gartalm nimmt man den Wanderweg Richtung Geolsalm, Spieljoch Bergstation. Auf einer Höhe von 1.700 bis 1.900 Metern geht es nun wieder zurück zur Bergstation. Die Vegetation wird hier etwas abwechslungsreicher. Man sieht immer wieder Fichten und Zirben.

Der Weg führt oberhalb der Geolsalm vorbei. Wer möchte kann hier noch einmal eine Stärkung zu sich nehmen.

Der Blick in das Zillertal hinunter wird immer freier. Der Ort Fügen ist gut zu erkennen. Neben dem Tourismus spielt auch die Holzindustrie eine wichtige Rolle in Fügen.

Nach passieren eines Übergangs kann man bereits die Bergstation der Spieljochbahn - Ausgangspunkt der Tour - erkennen. Aufwärts geht es zum letzten Gipfel der Tour, dem Spieljoch.

Das Spieljoch bietet zum Abschluss noch eine schöne Aussicht zu den umliegenden Bergketten. Nach dem Spieljoch geht es abwärts zur Seilbahnstation.