
KÄRNTEN - Millstätter See - Tschirnock

Tour:
Tschirnock
Region: Millstätter See
Charakter:
Wandertour; Panoramaweg über Tschiernock und Alexanderhütte
Anreise: auf der A 10 bis Spittal an der Drau, weiter über Seeboden zur Talstation des Tschiernocklifts
Höhendifferenz: ca. 200 m im Auf- und etwa 500 Meter im Abstieg
Gehzeit: 3 - 4 Stunden
Der am Rande des Millstätter Sees gelegene Tschiernock, ist ein klassischer Kärntner Aussichtsberg. Ausgangspunkt für eine Wanderung zum Gipfel ist die Talstation des Sesselliftes bei der Hansbauerhütte. Um die Hütte zu erreichen fährt man die Mautstrasse von Treffling aus hinauf. Mit dem Sessellift geht es weiter zur Bergstation in über 2.000 Metern Seehöhe.
Der Tschiernock ist der südwestlichste Ausläufer der Gurktaler Alpen. Der Gipfel ist vom Sessellift in einer Viertelstunde erreichbar. Von der Bergstation geht es zunächst geradeaus aufwärts bis zum ersten Abzweig und dann links über den Kamm weiter. Den Gipfel vor Augen wandert man auf den Nock hinauf. Das Wort Nock leitet sich von „hnac“ ab. Das bedeutet Rücken oder Berg.
Beim Gipfelkreuz auf dem Tschiernock ist die erste Rast angesagt. Liebhaber der Nockberg meinen, dass sich der Ausdruck Nockberge von den kärntnerischen Kasnocken ableitet. Die Kärntner sollen von den sanften Bergrücken an eine ihrer Lieblingsspeisen erinnert worden sein. Bis man diese Spezialität geniessen kann heisst es allerdings noch eine Weile wandern.
Der Tschiernock ist ein klassischer Nockberg. Diese Berge sind durch Hügel mit langgestreckten Hängen, Mulden und baumfreie Gipfel gekennzeichnet. Da es in den Nockbergen nur wenig felsiges Gelände gibt, sind die Wanderungen hier nicht besonders schwierig. Der Tschiernock ist daher ein beliebtes Wandergebiet.
Aussichtsbänke laden zum längeren Verweilen auf dem Tschiernockgipfel ein. Unten im Tal liegt der Millstätter See mit den Orten Seeboden und Spittal an der Drau. Dahinter erstrecken sich das Goldeck und rechts davon die Kreuzeckgruppe.
Vom Tschiernockgipfel führt der Weg zunächst zurück in Richtung Seilbahnstation. Beim Abzweig geht es aber geradeaus weiter. Auf dem Wandersteig sieht man häufig grünliche Steine. Das Grün kommt von Flechten, welche in Jahrhunderten auf diesen Steinen gewachsen sind.
Beim Blick zurück sieht man den Tschiernockgipfel. Die Fauna in den Nockbergen ist sehr farbenprächtig. Im Frühsommer wächst hier der Almrausch, auch Alpenrose genannt. Die unter Naturschutz stehende Pflanze ist an ihren immergrünen Blättern zu erkennen.
Von dem Höhenrundwanderweg führen immer wieder Wege zurück zur Bergstation des Sesselliftes. Ein schneller Abstieg ist bei einem Schlechtwettereinbruch möglich. Auch für konditionsschwächere Wanderer ergeben sich damit Alternativen.
Das "Steinerne Mandl" markiert den höchsten Punkt des Höhenrundwanderweges. Links vom Grat in der Nähe der Bergstation liegt die „Rabengruben“. Es wird angenommen, dass hier früher im Tagbau Eisenerz abgebaut wurde.
Die Wanderung auf dem Höhenrundwanderweg führt auf den sanften Kuppen gemächlich auf- und abwärts. Im „Neuhochdeutschen“ werden die an Gnocci oder Nockerln erinnernden Berge auch liebevoll als „nocky mountains“ bezeichnet.
Beim Blick abwärts eröffnen sich immer wieder interessante Perspektiven auf den Millstätter See. Auf einer Seehöhe von 588 Metern liegt der 13,3 km² grosse kärtnerische Badesee. Er ist 12 Kilometer lang. Um den Millstätter See an seiner breitesten Stelle zu durchschwimmen muss man 1,9 Kilometer bewältigen.
Das Gipfelkreuz auf dem Hochpalfennock wurde von Schülern als völkerverbindendes Zeichen errichtet. Der Wanderweg führt von hier weiter in Richtung Tschierweger Nock und Alexander Hütte. Alternativ gelangt man auch über das Millstätter Törl und die Millstätter Hütte zur Alexander Hütte.
Die Almen in den Nockbergen reichen bis in die Gipfelregionen hinauf. Saftige Blumenwiesen und Berggras versorgen die Kühe mit den erforderlichen Nährstoffen. Die Waldgrenze liegt in den Nockbergen bei etwa 1.900 Metern. Sie wurde vom Menschen geschaffen um im oberen Bereich Weideland zu erhalten.
Auf dem Weg zum Tschierweger Nock eröffnet sich nun der Blick in den Süd-Osten.
Kurz vor dem Tschierweger Nock gibt es die Möglichkeit über den Höhenrundwanderweg direkt zur Talstation bei der Hansbauerhütte abzusteigen.
Der Tschierweger Nock ist 2.010 Meter hoch. Auch dieser Nock besitzt den typischen baumlosen Gipfel mit prächtiger Aussicht.
Vom Gipfel des Tschierweger Nock sieht man über den Millstätter See hinweg hinüber zum Goldeck. Zwischen Goldeck und Millstätter See liegt das Drautal, welches von einer zwei Kilometer breiten Hochfläche vom See getrennt ist. Diese ist mit Wald und Mooren bedeckt.
Im Nord-Westen des Millstättersees kann man den Ort Seeboden erkennen. Hinter der Hochfläche im Süden des Sees breitet sich Spittal an der Drau aus.
Der Weg führt weiter abwärts zur Alexander Hütte. Nun ist die östliche Seite des Millstätter Sees immer deutlicher zu überblicken. Der See ist mit einem Volumen von 1.176 Millionen Kubikmetern der wasserreichste See Kärntens. Als tiefster See Kärntens reicht er in bis zu 141 Meter Tiefe.
Auf dem Weg zur Hütte geht es über Almwiesen abwärts.
Die Alexander Hütte lädt zu einer gemütlichen Rast mit Ausblick ein. Für Kinder gibt es einen Spielplatz mit Schaukel, Kletterbaum und Sandkiste.
Der östliche Teil des Millstätter Sees ist von der Hütte gut zu überblicken. Auf der Halbinsel, im Norden des Sees, befindet sich der Ort Millstatt. Das südliche Ufer ist kaum besiedelt und frei zugänglich.
Im Süden sieht man von den Karawanken über die Julischen Alpen bis zum Karnischen Hauptkamm und den Gailtaler Alpen.
Von der Alexander Hütte geht es nun am Hang des Tschierweger Nocks entlang in Richtung Westen. Der Blick zum Millstätter See und in die angrenzenden Berge lädt immer wieder zum stehenbleiben und geniessen ein.
Eine Wegkreuzung wird erreicht. Hier führt der Wanderweg rechts weiter in Richtung Sommeregger Hütte. Der Tschiernock mit seinen sanften Ausläufern ist nun gut erkennbar.
Von der unbewirtschafteten Leitenbacher Alm wandert man noch eine halbe Stunde bis zur Sommeregger Hütte.
Der Weg führt beim Naturpfad wieder mit dem Höhenrundwanderweg zusammen. Der Raststein lädt zu einer philosophischen Diskussion über den Begriff „Zeit“ ein.
Eine besonders altehrwürdige Fichte wartet nur 50 Meter vom Raststein entfernt. Der beeindruckende Baum hat einen beachtlichen Umfang von 5,2 Metern.
Durch einen Lärchenwald führt der Weg auf einer Forststrasse eben entlang. Ein Brunnen am Wegrand zeigt, wie man mit natürlichen Mitteln Wasser leiten kann. Das glasklare, erfrischend kühle Quellwasser ist auch ein gesunder Durstlöscher.
Beim „Hörfeldbach Brunnen“ lädt eine Baumstammbank zu einer besinnlichen Pause ein. Der in den Stamm gemeisselten Empfehlung: „Schliesse deine Augen und höre; lausche dem Plätschern und Gurgeln des Wassers“ sollte man Folge leisten.
Der Naturpfad zeigt, dass Holzbearbeitung ein Kunsthandwerk sein kann.
An der Sommereggerhütte vorbei geht es über den „Jagasteig“ weiter zur Talstation des Sesselliftes bei der Hansbauerhütte. Auf dem Steig informieren Tafeln über das Jagen.
Nach einem langen, interessanten Wandertag wird die Hansbauerhütte erreicht.